Das erste (Kalender-) Jahr in der eigenen Bude ist rum – Zeit für ein wenig Statistik.
Heutiges Augenmerk soll auf den Kosten für Heizung und Warmwasser liegen. Vielleicht hilft diese Übersicht ja dem ein oder anderen Bauherren, die Kosten besser zu planen.
Aber zunächst erstmal einige Rahmendaten, damit man die Zahlen ins richtige Verhältnis setzen kann. Wir wohnen zu zweit in einem freistehenden EFH mit 205 m² Wohnfläche. Es gibt im EG einen Flur, Hauswirtschaftsraum, Gäste-WC sowie einen kleinen Vorratsraum. Der Rest ist eine „offene Wohn-Ess-Küche“. Im OG haben wir Schlaf- und Kinderzimmer, einen kleinen Abstellraum sowie das Badezimmer. Ein Arbeitszimmer mit Platz für 2 Schreibtische ist auch noch da. Dann muss man das große Loch im Boden berücksichtigen (Galerie), wodurch alles miteinander verbunden ist. Heizungswärme steigt also vom EG auch ins OG. Im komplett ausgebauten Dachboden haben wir ein abgetrenntes Gästezimmer sowie das „2. Wohnzimmer“ mit kleiner Fernsehecke. Hier hängt auch die Wohnraumlüftungsanlage an der Wand.
Im EG und OG liegt überall der gleiche Bodenbelag (Fliesen) mit Fußbodenheizung. Im OG gibt es zwei Niedertemperatur Flachheizkörper für Wärmepumpen.
Jetzt zur Technik: Als Heizungsanlage werkelt eine Viessmann Vitocal 300-G Sole-Wasser Wärmepumpe mit einer Leistung von 8,4 kW in Verbindung mit einem Vitocell B100 Warmwasserspeicher (390 ltr). Die JAZ (Jahresarbeitszahl) habe ich grade nicht zur Hand. Dazu gehört eine Erdwämesonde (2 x 70 Meter Bohrung). Als Lüftungsanlage wurde eine Viessmann Vitovent 300 verbaut.
Zur Info: Kosten für Heizung, Warmwasserspeicher, Erdwärmesonden-Bohrung (inkl. Erlaubnisbescheid des Kreises) und Lüftungsanlage zusammen: 27.560,84 Euro (brutto).
Jetzt kommen wir zu den Betriebskosten. Bei einer Raumtemperatur von 22-23 °C (Bad: ca. 24-25 °C) hat unsere Wärmepumpe folgenden Stromverbrauch an den Tag gelegt.

In der Zeit vom 08.05.2011 bis 09.10.2011 lief die Heizung nur im Modus Warmwasserbereitung.
Ab Ende September wurde ein Tarifwechsel durchgeführt. Vorher lief der Strom für die Wärmepumpe über den ganz normalen Hausstromzähler (Anbieter: Januar bis Juni E.ON Westfalen Weser, ab Juli Naturwatt aus Oldenburg). Ein eigener Tarif für Heizstrom/Wärmepumpen ist jedoch deutlich günstiger, auch wenn dafür wieder eine eigene Grundgebühr entrichtet werden muss. Leider hat es ein paar Monate (!) gedauert, bis sich E.ON denn mal dazu berufen gefühlt hat, uns wieder als Kunde anzunehmen. Seit dem wird also getrennt nach HT (Hochtarif = Tagsüber) und NT (Niedertarif = Nachts) abgerechnet.
Hier die Verbrauchswerte im Einzelnen

In Summe hat unsere Heizung 3.864,3 kWh Strom verbraucht, was 801,26 Euro gekostet hat. Pro Monat macht das einen Durchschnitt von 66,77 Euro aus. Dafür ist die Bude warm und man zittert nicht beim Duschen. Den Stromverbrauch für die Lüftungsanlage habe ich nicht extra erfasst.
Pro m² Wohnfläche und Jahr kommt man auf einen Stromverbrauch von 18,85 kWh. Nach Viebrockhaus-Definition wäre das also ein 1,9 Liter Haus.
Eine kWh hat also im Durchschnitt 20,74 Cent (brutto) gekostet. Für das Jahr 2012 wird dieser Wert etwas runtergehen, da hier das komplette Jahr mit dem günstigeren Heiz-/Wärmepumpenstrom gerechnet wird. Hier prognostiziere ich einen Durchschnitt von ca. 16,76 Cent (brutto) bei einem (großzügig gerechnetem) Verbrauch von 4.700 kWh. Mal sehen, was der Winter so bringt wenn er denn mal kommt.