Pubic Option?

In den USA dominiert gerade die Diskussion um die von Präsident Barack Obama vorgeschlagene Reform des Gesundheitswesen die Presse. Im Kern geht es darum, dass den Millionen Bürgern, die sich eine private Krankenversicherung nicht leisten können, eine öffentliche (oder gesetzliche), von der Regierung getragene Version einer Krankenversicherung angeboten wird – die sog. public option.

Die Gesetzesvorlage für dieses Unterfangen hat weit über 1.000 Seiten, kaum einer hat sie gelesen, alle regen sich darüber auf. In sogenannten Town Hall Meetings, wo den Bürgern die Möglichkeit gegeben wird, sich direkt mit den von ihnen gewählten Vertretern auseinanderzusetzten, gibt es immer wieder lautstarke Diskussionen, die auch oft nur aus wilden Zwischenrufen bestehen. Viele Amerikaner sind davon überzeugt, durch das Gesetz werden Death Panels (in etwa: Todes Ausschuss / Gremium) beschlossen, die ältere Mitbürger darüber befragen, wann und wie sie zu sterben gedenken.

Wer sich die Mühe machen will und des Englischen halbwegs mächtig ist, kann sich die Ausführungen von Jon Stewart in der Daily Show zu diesem Thema anschauen.

Nun gibt es nicht nur die Diskussionen mit Regierungsvertretern, sondern auch die – mehr oder weniger – stillen Proteste vor den Town Halls. Dabei halten – mehr oder weniger – intelligente Amerikaner gerne mal selbstgebastelte Pappschilder hoch, auf denen sie ihre Gedanken und Ängste in Bezug auf die bevorstehende Reform festgehalten haben. Viele haben Angst davor, dass ihre arme kranke Großmutter von Präsident Obama höchstpersönlich ans Ende der Rentenzahlungen katapultiert wird (umgangssprachlich: den Stecker ziehen – to pull the plug).

Auch Sterbehilfe ist ein Thema. Dumm nur, dass Sterbehilfe auf Englisch euthanasia heißt und in der Aussprache verdammt leicht mit der Jugend in Asien zu verwechseln ist.

Einige der Protestierenden haben jedenfalls Sinn für Humor!

Auf einem anderen Bild hat sich einer der Teilnehmer selbst erkannt und folgerichtig ein Schild mit der Aufschrift wütender Mob erstellt.

Wer die Fernsehsendung Arrested Development nicht kennt, sollte sie sich einmal zu Gemüte führen. Nachdem sie im Jahr 2006 abgesetzt wurde, waren viele Fans sehr enttäuscht. Dieser eine hier macht seinem Ärger Luft und spricht den Präsidenten direkt an. Hat zwar nicht viel mit dem Anliegen der restlichen Protestierer zu tun, aber so eine Gelegenheit will man ja nicht verpassen.

Am schönsten aber finde ich dieses Bild hier, auf dem man einen Mann in der Mitte sehen kann, der ein Schild mit der Aufschrift We have NO idea what we’re talking about (Wir haben KEINE Ahnung, über was wir hier eigentlich reden) verbunden mit Pfeilen, die auf die um ihn herum stehenden anderen Demonstranten zeigen, hält.

Wenn Ignoranz gepaart wird mit einer kleinen Rechtschreibschwäche, dann kommt etwas in dieser Art heraus, um mal auf die Überschrift dieses Beitrages zurückzukommen …

Zum besseren Verständnis: public = öffentlich / gesetzlich, pubic = Scham…, pubic hair = Schamhaar usw.

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